Die Seer�uber Jenny(Bertolt Brecht/Kurt Weill - Die Dreigroschenoper, 1928)Meine Herren, heute sehen Sie mich Gl�ser abwaschen Und ich mache das Bett f�r jeden. Und Sie geben mir einen Penny und ich bedanke mich schnell Und Sie sehen meine Lumpen und dies lumpige Hotel Und Sie wissen nicht, mit wem Sie reden. Aber eines Abends wird ein Geschrei sein am Hafen Und man fragt: Was ist das f�r ein Geschrei? Und man wird mich l�cheln sehn bei meinen Gl�sern Und man sagt: Was l�chelt die dabei? Und ein Schiff mit acht Segeln Und mit f�nfzig Kanonen Wird liegen am Kai. Man sagt: Geh, wisch deine Gl�ser, mein Kind Und man reicht mir den Penny hin. Und der Penny wird genommen, und das Bett wird gemacht! (Es wird keiner mehr drin schlafen in dieser Nacht.) Und Sie wissen immer noch nicht, wer ich bin. Aber eines Abends wird ein Get�s sein am Hafen Und man fragt: Was ist das f�r ein Get�s? Und man wird mich stehen sehen hinterm Fenster Und man sagt: Was l�chelt die so b�s? Und das Schiff mit acht Segeln Und mit f�nfzig Kanonen | Wird beschie�en die Stadt. Meine Herren, da wird wohl Ihr Lachen aufh�rn Denn die Mauern werden fallen hin Und die Stadt wird gemacht dem Erdboden gleich Nur ein lumpiges Hotel wird verschont von jedem Streich Und man fragt: Wer wohnt Besonderer darin? Und in dieser Nacht wird ein Geschrei um das Hotel sein Und man fragt: Warum wird das Hotel verschont? Und man wird mich sehen treten aus der T�r gen Morgen Und man sagt: Die hat darin gewohnt? Und das Schiff mit acht Segeln Und mit f�nfzig Kanonen Wird beflaggen den Mast. Und es werden kommen hundert gen Mittag an Land Und werden in den Schatten treten Und fangen einen jeglichen aus jeglicher T�r Und legen ihn in Ketten und bringen vor mir Und fragen: Welchen sollen wir t�ten? Und an diesem Mittag wird es still sein am Hafen Wenn man fragt, wer wohl sterben muss. Und dann werden Sie mich sagen h�ren: Alle! Und wenn dann der Kopf f�llt, sag ich: Hoppla! Und das Schiff mit acht Segeln Und mit f�nfzig Kanonen Wird entschwinden mit mir. |